Dort wo früher die Mauer Berlin in Ost und West teilte, gibt es heute einen der beliebtesten Parks und obligatorische Berlin Sehenswürdigkeit, den Mauerpark. Vor allem Touristen zieht es jeden Sonntag in Scharen auf das Parkareal, zum Flohmarkt oder der Karaoke-Bühne. Doch auch Ur-Berliner erliegen dem Charme der bunten, kreativen Parkszene. Immerhin treten hier nicht nur Hobbysänger, sondern auch bekannte Künstler, Bands und solche, die es noch werden wollen auf. Nebenbei dient der Park als Grillwiese und ist ein idealer Ort, um die Berliner Sonne zu genießen. Wir stellen Ihnen den Berliner Mauerpark mit Flohmarkt und all seinen Besonderheiten vor und sagen Ihnen, was Sie während des Besuchs auf keinen Fall verpassen dürfen.
Lebensfreude am ehemaligen Todesstreifen
Nicht nur die Lage am ehemaligen Mauer-Todesstreifen zwischen den Bezirken Prenzlauer Berg, Mitte und Wedding macht den Mauerpark zu einer besonderen Attraktion. Wer seinen Sonntag Nachmittag auf dem sieben Hektar großen Freigelände verbringt, trifft Neu-und Altberliner, Urlauber, Kreative und Menschen aus aller Welt. Der Kultur- und Sprachenmix ist charakteristisch für den Park an der Bernauer Straße.
Die Geschichte der Freifläche reicht dabei noch weiter zurück als nur in die Zeit der deutschen Teilung. Bereits 1825 wurde der Grundstein des heutigen Mauerparks gelegt. Damals entstand hier ein Exerzierplatz des preußischen Militärs, der aufgrund einer einzelnen dort wachsenden Pappel den Beinamen „Exerzierplatz zur einsamen Pappel“ erhielt. Auch der Hertha BSC trainierte hier lange Zeit. 1951 entstand dann anlässlich der Weltjugendfestspiele der heutige Friedrich Ludwig Jahn Sportpark, in dessen Stadion unter anderem die Handballmannschaft Berliner Füchse trainiert.
Die Zeit von 1961 und 1989 war geprägt von der Teilung Berlins, deren Spuren sich noch heute auf dem Gelände des Mauerparks finden lassen. Die 300 Meter lange Hinterlandmauer ist heute vor allem beliebtes Fotomotiv und Freifläche für Graffitikünstler aus aller Welt. Die Verwandlung vom Todesstreifen zum beliebten Ausflugsziel vollzog sich dann nach der Maueröffnung relativ schnell.
Die letzten Reste der Wachtürme waren noch nicht ganz abgebaut, da nutzten Anwohner und Berlin-Besucher die Fläche an der Schwedter Straße bereits zum Spazieren gehen und entspannen. Zu dieser Zeit entstanden auch erste Pläne zur Umgestaltung des 7 Hektar großen Teilstücks in den heutigen Mauerpark. Seit der Eröffnung des Parks in 1994 zieht der Mix aus Trödelmarkt, Erholungs- und Erlebnisfläche jedes Wochenende zahlreiche Touristen, Ur-Berliner und frisch Zugezogene in den geschichtsträchtigen Park.
Nach Erweiterungen in 2005 und 2013 gehört auch das zwei Hektar große Teilstück zwischen Park und Gleimstraße, das vor allem als Rad- und Fußweg genutzt wird, zum Mauerpark. Eine dritte ab 2016 geplante Erweiterung der Freizeitfläche sieht noch weitreichendere Veränderungen vor. So soll die Fläche des Flohmarkts zwar verringert, dafür aber ein werktäglicher Wochenmarkt eingeführt werden. Grillpavillons sollen das Grillen auf der Freifläche einschränken. Doch auch hier haben Anwohner und Nutzer des Mauerparks wohl das letzte Wort. Trotz aller Änderungen: Der Mauerpark bleibt ein belebter Versammlungsort, Bühne für Künstler und Kreatibe und Mahnmal deutscher Geschichte.
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