Die deutsche Burgenstraße zählt zu den bekanntesten und traditionsreichsten Ferienstraßen. Auf einer Strecke von über 1.000 Kilometern führt sie von Mannheim bis in die Goldene Stadt Prag. Dazwischen: Über 90 geschichtsträchtige Burgen und Schlösser, romantische Landstriche, Kultur und Geschichte pur. Was Sie über die Burgenstraße wissen sollten und was es zu entdecken gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Burgenstraße – Wissenswertes
Die Burgenstraße nimmt Sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Hier erleben Sie ein echtes Stück deutscher Kultur und Geschichte. Auf heute rund 1.200 Kilometern führt die Burgenstraße zu prachtvollen Schlössern und Burgen.
Darunter etwa die berühmte Kaiserburg Nürnberg, Burg Pottenstein, Burg Steinsberg, Schloss Ratibor, Schloss Neuenstein und das wunderschöne Heidelberger Schloss. Die Strecke führt hierbei sowohl durch touristische Einode als auch über urige Städtchen und moderne Großstädte, was sie wunderbar abwechslungsreich und reizvoll macht. Dies trifft im Übrigen auch auf die Landschaft links und rechts der Burgenstraße zu! Hier wechseln sich malerische Weinberge mit romantischen Flusstälern und reizvollen Berglandschaften ab – und mittendrin: prächtige Schlösser und Burgen der Burgenstraße.
Die Burgenstraße entstand 1954 durch den Zusammenschluss der Städte Mannheim, Heidelberg, Heilbronn, Rothenburg, Ansbach und Nürnberg zu einer Arbeitsgemeinschaft. Ihr gemeinsames Vorhaben: die touristische Erschließung der Ferien- und Ausflugsgebiete entlang der Route. Da die Region unzählige Burgen und Schlösser besitzt, lag die Bezeichnung „Burgenstraße“ für die Touristikroute im Süden Deutschlands nahe. Nach dem Mauerfall wurde die Burgenstraße nach Osten bis nach Prag verlängert. Aus den einstigen 320 Kilometern wurden pünktlich zum 40-jährigen Bestehen der Ost-West-Ferienstraße 1994 über 1000 Kilometer.
Wo führt die Burgenstraße lang?
Startpunkt der Burgenstraße in Deutschland ist die Universitätsstadt Mannheim in Baden-Württemberg. Die Route beginnt mit den kurpfälzischen Schlössern in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen. Danach geht es weiter zu den Rittenburgen im Neckartal, nach Sinsheim, Bad Friedrichshall, Bad Wimpfen und Heilbronn.
Der weitere Verlauf der Burgenstraße führt zunächst vor allem an zahlreichen Schlössern entlang, so etwa Schloss Neuenstein, Schloss Waldenburg oder Schloss Hornberg.
Über Schwäbisch Hall führt die Ferienstraße zur Burg Rothenburg und über Ansbach zunächst zur Kaiserburg nach Nürnberg und schließlich nach Bamberg – damit ist die Burgenstraße in Bayern angekommen. Dazwischen finden sich viele imposante Residenzen, Schlösser, Burgen und Ruinen. Der nächste große Orientierungspunkt: Die Wagnerstadt Bayreuth. Auf dem Weg nach Bayreuth warten die imposanten Festungen in Coburg, Kronach oder aber Kulmbach.
Bis zum Ziel in Prag warten noch ganze 15 böhmische Burgen und Schlösser darauf, entdeckt zu werden. Darunter die Burgen Eger und Karlstein sowie das Schloss Horschowitz.
Welche Schlösser und Burgen sind an der Route zu finden?
Entlang der Burgenstraße in Deutschland und in Tschechien befinden sich einige bekannte Burgen und Schlösser sowie auch weniger berühmte Bauten, die darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden.
Eine der berühmtesten Burgen ist wohl die Kaiserburg Nürnberg. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und bietet von Sinwellturm und Burgfreiung einen einmaligen Blick über Nürnberg. Zwischen 1050 und 1571 statteten alle deutschen Könige und Kaiser des heiligen Römischen Reiches der Kaiserburg einen Besuch ab, die im 2. Weltkrieg zu großen Teilen zerstört wurden.
Schloss Ratiburg ist ein gut erhaltenes Beispiel für Schlösser aus der Zeit der deutschen Frührenaissance. Errichtet wurde Schloss Ratiburg zwischen 1535 und 1538 von Georg dem Frommen als repräsentatives Jagdschloss. Ein Grund dafür war vor allem der Reichtum an Wald und Wild in der Umgebung. Heute befinden sich im Schloss das Stadtmuseum von Roth, Stadtbücherei und Stadtarchiv.
Schloss Neuenstein ist ursprünglich auf eine staufische Wasserburg zurückzuführen. Später wurde es zu einem Residenzschloss im Renaissancestil ausgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte dann der Ausbau zu einem Kulturzentrum. Herzstück des Hohenlohe-Museums im Schloss: das Kunst- und Raritätenkabinett, welches eine spätmittelalterlicher Schlossküche beherbergt, die sich noch im Originalzustand befindet.
Was gibt es außer Burgen und Schlössern auf der Burgenstraße zu entdecken?
Nicht nur die imposanten Burgen und Schlösser machen die Strecke so beliebt. In den einzelnen Ortschaften und Städten gibt es das ganze Jahr über auch unzählige Veranstaltungen und Freilichtaufführungen wie Märkte (z.B. Mittelaltermarkt Kulmbach), Ritterspiele, Konzerte, Wein-, Bier- und Kulinarikfeste (z.B. Gruseldinner Dracula oder Bärlauchtage), Lichterfeste („Kronach leuchtet“, „Blaue Nacht Nürnberg“ oder „Grüne Nacht Ansbach“), Ausstellungen oder Weihnachtsmärkte.
Ein Beispiel: Der erste Streckenabschnitt zwischen Mannheim und Heilbronn führt Sie auf der Burgenstraße auf gut ausgebauten Radwegen und asphaltierten Straßen im Einklang mit der Natur immer am Neckar entlang. Nur kurze Teilstücke des Radweges Burgenstraße führen Sie dabei über (leicht) befahrene Straßen. Nennenswerte Steigungen gibt es nicht.