Die Stadt Kassel im Herzen Deutschlands verdankt ihre weltweite Bekanntheit vor allem der Weltkunstausstellung documenta, die hier alle fünf Jahre stattfindet. In der Zeit dazwischen hat Kassel ebenfalls einiges zu bieten.
Das Stadtbild ist zum einen geprägt durch die Landgrafen des 17. und 18. Jahrhunderts, zum anderen durch die vielen Ikonen der 50er-Jahre Architektur. Kassel musste sich nach der Zerstörung der Altstadt im Krieg neu erfinden und tat dies mit so viel Erfolg, dass eine Städtereise nach Kassel heute eine ganz besondere Erfahrung ist. Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten in Kassel haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Die Top 10 Kassel Sehenswürdigkeiten im Überblick
Platz 1: Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe
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Im größten Bergpark Europas wartet eine ganz besondere Attraktion auf Sie. Inmitten der imposanten Gartenanlage findet während der Sommermonate das eindrucksvolle Schauspiel der Kasseler Wasserspiele statt.
Eine bauliche Meisterleistung des 18. Jahrhunderts
Die Wasserspiele gibt es bereits seit 1714. Genau wie damals, funktioniert die Anlage noch immer ohne jeglichen Einsatz elektrischer Pumpen. Das Becken an der Herkules-Statue, dem Startpunkt der Wasserspiele, wird auf natürliche Weise mit Wasser befüllt. Anschließend läuft es aufgrund von Gefällen und Druck durch die verschiedenen Stationen der Anlage, bis es schließlich vor dem Schloss Wilhelmshöhe in einer 50m hohen Fontäne in den Himmel schießt.
Immer dem Wasser nach
Besucher des Parks können dem Wasser zu Fuß folgen. Auf diese Weise laufen Sie gleich die verschiedenen Bereiche des Bergparks ab, der übrigens seit 2013 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Insgesamt dauert ein Umlauf des Wassers ca. 1,5 Stunden. Sie können sich aber durchaus auch länger im Bergpark aufhalten, die großzügigen Grünanlagen laden zum Verweilen ein.
Adresse:
Schloßpark Wilhelmshöhe 22
34131 Kassel
Platz 2: Schloss Wilhelmshöhe
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Mitten im Bergpark Wilhelmshöhe liegt diese klassizistische Schlossanlage. Landgraf Wilhelm IX. ließ sie in dem Zeitraum von 1768 bis 1798 errichten. Ursprünglich bestand der rundliche Bau aus drei voneinander getrennten Flügeln, später wurden diese miteinander verbunden. Das Ergebnis war so überzeugend, dass neben den Landgrafen auch die deutschen Kaiserfamilien das Schloss als Sommerresidenz nutzten.
Verwandlung in ein Museum
Als das im Krieg zerstörte Schloss in den 60er Jahren wiederaufgebaut wurde, war Originaltreue leider nicht immer gegeben. Eine Ausnahme bildet der bis heute im originalen Zustand erhaltene Weißensteinflügel, der inzwischen als Museum besichtigt werden kann. Mit seiner Einrichtung nach historischen Vorbildern vermittelt er einen sehr guten Eindruck, wie das Leben im Schloss einst aussah.
Außergewöhnliche Kunst
Neben der Schlossbesichtigung selbst lohnt sich auch die im Gebäude ansässige Gemäldegalerie „Alte Meister“, in der unter anderem Werke von Rembrandt, Rubens und Van Dyck ausgestellt werden.
Adresse:
Schloßpark 1
34131 Kassel
Platz 3: Markthalle
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Morgens um 7 Uhr öffnen sich die Türen der Kasseler Markthalle, die sich in einem restaurierten Marstall befindet, den einst Landgraf Wilhelm IV. errichten ließ. Unter der gläsernen Decke bieten ungefähr 60 verschiedene Stände ihre Waren an.
Kulinarische Spezialitäten
An keinem anderen Ort können Sie in kurzer Zeit so viele verschiedene der besonderen Kasseler Leckereien probieren. Schlemmen Sie sich durch die kulinarische Welt von Kassel mit Spezialitäten wie Ahle Wurscht oder Griene Soße. Sie wissen nicht, was das ist? Kein Problem, in der Markthalle lernen Sie es. Am besten durch persönliche Verköstigung!
Adresse:
Wildemannsgasse 1
34117 Kassel
Platz 4: Fridericianum
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Als das Fridericianum im späten 18. Jahrhundert am Friedrichsplatz in der Innenstadt errichtet wurde, war es bereits als Museum geplant. Kunstgegenstände der hessischen Landgrafen sollten hier ausgestellt werden. Darüber hinaus enthielt es die fürstliche Bibliothek von Kassel. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Parlamentsgebäude des Königreiches Westphalen kehrte es zu dieser ursprünglichen Bestimmung zurück.
Jenseits der documenta
Heute ist das Fridericianum Heimat der fünfjährig stattfindenden documenta, der Weltausstellung für zeitgenössische Kunst. Wenn diese gerade nicht stattfindet, beheimatet das Fridericianum andere, jährlich wechselnde Ausstellungen.
Ein Hauch von Mittelalter
Am Ende des Gebäudes befindet sich der Zwehrenturm. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist das letzte noch erhaltene mittelalterliche Bauwerk in Kassel. Das Fridericianum wurde erst rund 400 Jahre später errichtet, nachdem die Befestigungsanlage, die sich an dieser Stelle befand, abgerissen wurde.
Adresse:
Friedrichspl. 18
34117 Kassel
Platz 5: Insel Siebenbergen
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Eine künstlich angelegte Insel im Staatspark Karlsaue zieht schon seit dem frühen 18. Jahrhundert Besucher an. Sie wurde seit jeher als Landschaftsgarten genutzt, woher auch ihr Spitzname Blumeninsel stammt. Die Pflanzungen wechseln jede Saison, so dass selbst Einheimische hier immer wieder Neues entdecken können.
Ort der Ruhe inmitten der Stadt
Die hübsch angelegten Spazierpfade führen zwischen den vielfältigen Bäumen und Gärten hindurch und laden zum Flanieren ein. Früher gab es hier sogar einige kleine Berge, von denen der Ausblick genossen werden konnte – sie wurden jedoch im 19. Jahrhundert abgetragen. Trotzdem ist die Blumeninsel noch immer ein idyllischer Hort der Entspannung.
Platz 6: Orangerie
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Die Orangerie gehörte einst zum Stadtschloss von Kassel, bis dieses durch einen Brand zerstört wurde. Die langgezogenen Galerien im Inneren dienten in den Sommermonaten als Festsäle für die hessischen Landgrafen sowie als Lustschloss. Im Winter wurden die Zitrusfrüchte aus dem Garten hierhergebracht, um die kalten Monate zu überstehen.
Vom Lustschloss zum Planetarium
Das Schicksal der Orangerie änderte sich im 19. Jahrhundert, als während der französischen Besatzung Kassels große Teile zerstört wurden. Der Zweite Weltkrieg tat sein Übriges. Die anschließende Wiederherstellung begrenzte sich leider auf die Außenfassade. Das Innere überzeugt heute mit anderen Dingen: Es beherbergt das Astronomisch-Physikalische Kabinett und das Planetarium.
Adresse:
Auedamm 20B
34121 Kassel
Platz 7: Marmorbad
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Direkt neben der Orangerie liegt das Marmorbad. Das prachtvolle Innere enthält zahlreiche Marmorskulpturen, Büsten und Wandreliefs. Die Decken und Wände sind mit reichlich Stuck verziert. All diese Pracht macht das Marmorbad zum letzten bedeutenden Badehaus aus der Zeit des Spätbarocks in Deutschland.
Wenn im Badehaus nicht gebadet wird
Landgraf Karl von Hessen-Kassel mag das Marmorbad in den 1720er Jahren als Badehaus errichtet haben, zu diesem Zweck genutzt wurde es jedoch nie. Stattdessen verwendeten er sowie folgende Landgrafen das schmuckvolle Gebäude für Feste, oder schlicht zum Angeben mit der prunkvollen Ausstattung. Eine Besichtigung durch heutige Touristen wäre wohl ganz im Sinne der Landgrafen.
Adresse:
An der Karlsaue 20d
34121 Kassel
Platz 8: Grimmwelt
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Die Grimmwelt ist eine moderne und interaktiv gestaltete Ausstellung über das Leben und das Werk der Gebrüder Grimm, die viele Jahre in Kassel lebten und arbeiteten. Den schönen Blick über die Kasseler Südstadt gibt es durch die Lage auf einem Weinberg inklusive.
Die Welt der Märchen
Viele Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm wurden vor Ort in Südhessen gesammelt. Seit 2015 gibt die Grimmwelt hierüber ausführlich Auskunft. Zu den Ausstellungsstücken gehören unter anderem persönliche Exemplare der Kinder- und Hausmärchen der Grimms, mit handschriftlichen Anmerkungen der beiden Brüder.
Adresse:
Weinbergstraße 21
34117 Kassel
Platz 9: Ottoneum
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Das Naturkundemuseum von Kassel beinhaltet eine beeindruckende Dauerausstellung über die Erdgeschichte und die Natur Nordhessens, sowie wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Naturthemen. Besucher werden hierzu passend schon beim Eingang in die richtige Stimmung versetzt, denn direkt vor dem Museum steht ein lebensgroßer Dinosaurier.
Anfänge als Theater
Das Gebäude des heutigen Naturkundemuseums wurde 1606 unter Landgraf Moritz von Hessen-Kassel fertiggestellt und nach seinem Lieblingssohn benannt. Ursprünglich diente es als Theatergebäude. Schon Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Ottoneum jedoch umgebaut und zur Aufbewahrung von Kunstgegenständen genutzt.
Der Schritt zum Naturkundemuseum
Im 19. Jahrhundert kamen Naturaliensammlungen zu den Ausstellungsstücken dazu. Dies führte zur Eröffnung des Gebäudes unter dem Titel Königlich Preußisches Naturalienmuseum. Der Name mag sich nicht gehalten haben, die Nutzung als Naturkundemuseum schon.
Adresse:
Steinweg 2
34117 Kassel
Platz 10: Löwenburg
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Im Bergpark Wilhelmshöhe steht eine künstliche Burgruine. Landgraf Wilhelm IX. wünschte sich ausdrücklich eine Ruine, da dies romantischer und emotionaler sei als ein gewöhnliches Schloss. Möglicherweise kam dieser Wunsch nach Romantik daher, dass er die Löwenburg vor allem als Lustschloss und Wohnsitz für seine Geliebte nutzte.
Führungen möglich
Besichtigungen der Löwenburg führen in die Wohnbereiche und andere Teile des Anwesens, wie etwa die Rüstkammer. Selbst wenn nicht alle Bereiche der Burg originalgetreu wiederaufgebaut wurden und einige Teile der Innenausrüstung noch immer ausgelagert sind, so gibt die Löwenburg doch einen spannenden Einblick in das (Lust-)leben der Landgrafen.
Adresse:
Schloßpark 9
34131 Kassel
Die Top 10 Kassel Sehenswürdigkeiten auf den Punkt gebracht
Von Kunstausstellungen über historische Anwesen bis zu schön angelegten Parkanlagen – Kassel ist ein faszinierendes Ziel für eine Städtereise in Deutschland. Tauchen Sie ein in diese unverwechselbare Stadt und lernen Sie den selbsternannten Nabel Deutschlands kennen.
Kassel: Die wichtigsten Zahlen und Fakten im Überblick
- Einwohner: ca. 200.700
- Größe: 107km²
- Sprache: Deutsch
- Währung: Euro
- Zeitzone: Mitteleuropäische Zeit (UTC +1:00)
- Durchschnittstemperatur im Sommer: 18°C
- Durchschnittstemperatur im Winter: 1°C