Nordlichter – ein magisches Naturschauspiel

Das zauberhafte, meist grünlich schillernde Phänomen am Nachthimmel verzaubert Menschen auf der ganzen Welt und gehört zu den Dingen, die viele unbedingt einmal in ihrem Leben gesehen haben wollen. Übrigens haben die Lichter mehrere Namen: Nordlichter, Polarlichter, Aurora borealis oder auch Mirrie Dancers. Da wir die Aurora borealis selbst so faszinierend und atemberaubend schön finden, haben wir für dich alles Wissenswerte zusammengefasst.

Doch wie entstehen die Nordlichter eigentlich?

Die farbenfrohen Lichter haben wir den sogenannten Sonnenwinden zu verdanken. Das sind elektrische Partikel, die die Sonne abstößt und von denen ein sehr kleiner Teil (ca. 2 %) durch das Magnetfeld der Erde dringt. Das Magnetfeld lenkt die Teilchen zu den Polen der Erde um. In den oberen Schichten unserer Erdatmosphäre reagieren die Partikel mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen in der Luft, was zu den wunderschönen Lichtern führt. Klingt super kompliziert, ist aber einfach ein fantastisches Naturschauspiel, das nahezu magisch wirkt.


Wo können die Nordlichter am besten beobachtet werden?

Einfach gesagt, sind die Nordlichter im Norden der Welt sichtbar. Je näher man sich am Nordpol befindet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die Lichter sehen zu können. Genauer gesagt sind Orte besonders geeignet, die sehr nah am oder gar im Polarlichtoval sind. Das Polarlichtoval ist eine Art Gürtel, der sich um die magnetischen Pole der Erde befindet.

Zu den Gebieten im bzw. ganz nah am Polarlichtoval gehören Alaska, Island, Nordkanada, der Norden von Finnland, Schweden, Norwegen und Schottland. Außerdem können Nordlichtliebhaber auch in Grönland und im Norden Sibiriens Glück haben. Das Polarlichtoval kann sich übrigens, wenn die Sonnenaktivität besonders stark ist, auch verschieben. So können die Nordlichter unter Umständen auch in Deutschland sichtbar sein.

Es gibt nicht nur ein Polarlichtoval im Norden, sondern auch im Süden. Die sogenannten Südlichter, auch Aurora australis genannt, sind zwar viel seltener zu sehen, aber genauso schön. Wer sie einmal live sehen möchte, sollte in die Antarktis oder in den Süden von Australien, Neuseeland, Argentinien oder Chile reisen.


Die Farben der Nordlichter

Auf den meisten Fotos sind grüne Nordlichter zu sehen. Doch die schönen Lichter können auch in anderen Farben erscheinen. Die Farbe hängt davon ab, in welcher Höhe sich die Lichter befinden und an welche Atome die Partikel ihre Energie abgeben.

In einer Höhe von 80 bis 150 km stoßen die Partikel meist auf Wasserstoff und das grüne Leuchten entsteht. In einer Höhe von 150 bis 600 km hingegen treffen sie vermehrt auf Stickstoffatome. Dadurch entsteht ein blaues oder rotes Leuchten. Die Lichter können außerdem auch lila, weiß oder gelb sein, auch wenn das eher seltener der Fall ist.


Auf Polarlichtjagd von September bis März

Einer der Gründe, weswegen die Nordlichter so beliebt und faszinierend sind, ist, dass sie nicht immer sichtbar oder generell da sind. Es gibt Leute, die ihr halbes Leben damit verbringen, nach ihnen zu jagen und einfach nie das Glück haben, sie zu erwischen. Genauso gibt es aber auch Glückliche, die in einer Nordlichtregion leben und sie immer wieder beim Tanzen beobachten können.

Generell ist die Wahrscheinlichkeit, die Nordlichter zu sehen, im Winterhalbjahr deutlich höher. Von September bis März, insbesondere in den Monaten September, Oktober, Februar und März, ist es gut möglich, das Farbenspiel mit bloßem Auge beobachten zu können.

Was viele nicht wissen ist, dass Aurora auch in den Sommermonaten existiert. Sie ist allerdings so hell, dass man eine Spezialausrüstung und eine Menge Glück braucht, um sie zu sehen.


Tipps für die Suche nach Aurora

Auch innerhalb der Nordlichtersaison sind sie nicht jeden Abend sichtbar. Es müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. So muss der Himmel beispielsweise am besten stockfinster und klar sein. Bei Regen oder über einer großen, hell beleuchteten Stadt ist die Wahrscheinlichkeit, die Lichter zu sehen, deutlich geringer.


Apps zur Polarlicht-Vorhersage

Im Norden Islands, in Tromsø oder auf Svalbard stehen die Chancen oft besonders gut, die Nordlichter fast täglich zu sehen, sofern der Himmel wirklich klar ist. Wer die Suche nach Aurora aber nicht dem Zufall überlassen möchte, sollte sich immer wieder verschiedene Polarlicht-Vorhersagen ansehen.

Am besten geht das online oder ganz einfach per App. Es gibt zahlreiche Apps, die sich sowohl für Touristen als auch für professionelle Nordlicht-Jäger eignen. Beispiele für solche Apps sind: Aurora Now, Northern Lights Aurora, hello aurora oder auch Aurora.

Die Aurora App, die derzeit nur für iOS verfügbar ist, gibt Infos darüber, wo die Nordlichter aktuell sichtbar sind. Sie zeigt auch an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung am eigenen Standort, gemessen am KP-Index, ist. Der KP-Index gibt Auskunft darüber, wie hoch die aktuelle geomagnetische Aktivität eines Standortes ist. Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit, die Lichter zu erleben. Außerdem gibt es die Möglichkeit einzustellen, dass man eine Benachrichtigung bekommt, wenn Aurora am aktuellen Standort sichtbar sein könnte. So kann bei der Suche nach den magischen Lichtern eigentlich nichts mehr schief gehen.


Die passende Kamera für das perfekte Foto

Wer die Nordlichter tatsächlich gefunden hat, möchte diese vermutlich auch auf dem einen oder anderen Foto oder Video festhalten. Am besten funktioniert das mit einer richtigen Kamera, sowohl mit einer spiegellosen Systemkamera als auch mit einer Spiegelreflexkamera. Um die tanzenden Lichter einzufangen, empfiehlt es sich, unbedingt ein Stativ zu benutzen.

Im Idealfall sollte zudem ein Weitwinkelobjektiv mit einer Blende von maximal f2.8 verwendet werden. Darüber hinaus werden ein ISO-Wert von 400 oder 800 sowie eine Belichtungszeit zwischen 10 und 20 Sekunden empfohlen. An vielen Orten werden übrigens spezielle Fototouren angeboten, auf denen erfahrene Nordlicht-Fotografen auch gerne Tipps für das perfekte Foto geben.

Theoretisch ist es auch möglich, mit dem Smartphone Bilder des Lichterspektakels zu machen. Die Aufnahmen sind allerdings meistens nicht so gut wie mit einer richtigen Kamera.

Nun steht deiner Nordlichtjagd absolut nichts mehr im Wege!

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