Es waren einmal zwei Brüder, die mit ihren zauberhaften Geschichten, Märchen und Sagen bis heute große und kleine Märchenfans begeistern. Die Rede ist natürlich von Jacob und Wilhelm Grimm. Seit die beiden zwischen 1812 und 1858 ihre berühmte Märchensammlung „Kinder- und Hausmärchen” veröffentlichten, sind diese aus deutschen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken.
Ganz besonders zur Weihnachtszeit, wenn es wieder etwas muckeliger wird, gibt es doch kaum etwas Schöneres, als dem einen oder anderen Märchen zu lauschen. Wer nicht genug von den Märchenbrüdern bekommt, hat dank der Deutschen Märchenstraße die Möglichkeit, auf den Spuren der Brüder Grimm zu wandeln und all die schönen Märchen hautnah zu erleben. Travelcircus hat sich die Deutsche Märchenstraße einmal genauer angesehen und 9 zauberhafte Orte herausgesucht, die die Herzen aller Grimm- und Märchenfans höher schlagen lassen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Märchenfiguren erwachen bei zahlreichen Stadtführungen zum Leben
- Feiern wie einst Jacob und Wilhelm? In Marburg kein Problem!
- Die Route führt durch fünf Bundesländer
- In Göttingen wird ein Mädchen besonders gerne geküsst
- Ein Werk der Brüder Grimm gehört sogar zum UNESCO Weltdokumentenerbe
9 wundervolle Orte entlang der Deutschen Märchenstraße
Jeder der Orte, Städte und Gemeinden, die zur Deutschen Märchenstraße gehören, ist auf seine eigene Art märchenhaft und definitiv einen Besuch wert. Wer sie alle mal besuchen will, sollte dafür etwas mehr Zeit einplanen. Als kleine Planungshilfe haben wir neun wunderschöne Orte entlang der Route herausgesucht.
Märchenort Nummer 1: Hanau, Hessen
Unsere traumhafte Reise entlang der Deutschen Märchenstraße beginnt natürlich im schönen Hanau, wo die Brüder 1785 und 1786 das Licht der Welt erblickten. Spuren der beiden sind in der ganzen Stadt zu finden. Am einprägsamsten ist wahrscheinlich das Brüder-Grimm-Nationaldenkmal vor dem Hanauer Rathaus. Wer sich sehr für die Geschichte der Stadt und der berühmten Märchenerzähler interessiert, kann in Hanau beispielsweise eine Themen-Stadtführung machen.
Weitere Grimm-Highlights in Hanau sind die berühmten Brüder Grimm Festspiele, das Mitmach-Museum „GrimmsMärchenReich” sowie der bezaubernde Hanauer Märchenpfad.
Märchenort Nummer 2: Steinau an der Straße, Hessen
Schon mal was von Steinau an der Straße gehört? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit. Insbesondere Märchenliebhaber und Grimm-Fans sollten der hessischen Stadt unbedingt einen Besuch abstatten. Da die Brüder Grimm einst selbst in Steinau lebten, dreht sich in der hessischen Stadt vieles um das berühmte Brüderpaar.
Da wäre beispielsweise das fantastische Brüder-Grimm-Haus, in dem heute ein Museum zuhause ist. Das Besondere an dem Museum ist, dass man hier die Märchen interaktiv erleben kann. Wer will, hat die Möglichkeit, die berühmten Märchen sowohl zu sehen als auch zu hören oder gar zu fühlen. Interessant ist aber auch der Teil des Museums, der sich dem jüngeren Bruder Ludwig Emil Grimm widmet. Dieser war ein bedeutender Grafiker und Maler
Märchenort Nummer 3: Marburg, Hessen
Das wunderschöne Marburg ist vor allem bei Studenten beliebt und bekannt. Mit den vielen kleinen Cafés und Bars, der exzellenten Uni und dem lebhaften Ambiente ist Marburg auch wirklich wie gemacht für Studenten. Zwei der wohl berühmtesten Studenten der Stadt waren die Brüder Grimm, die in Marburg gemeinsam Jura studierten und sicher bereits damals eine wilde Studentenzeit in Marburg verlebten.
Am besten lässt sich Marburg bei einer thematischen Stadtführung erkunden. Ein besonderes Highlight, das auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung entdeckt werden kann, ist der Grimm-Dich-Pfad. Keine Sorge, hier muss kein Sport gemacht werden. Es geht darum, die eine oder andere Märchenfigur oder bestimmte Märchensymbole in der Stadt zu finden. Kleiner Tipp: Manchmal lohnt es sich, nach oben zu gucken!
Märchenort Nummer 4: Frankenberg (Eder), Hessen
Das romantische Frankenberg ist vor allem für sein markantes und imposantes Rathaus bekannt. Dieses hat nämlich zehn Türme, die über die niedliche Stadt hinausragen. Dank seiner vielen wunderschönen Fachwerkhäuser ist die Stadt an der Eder ein überaus beliebtes Reiseziel für Städte-Romantiker.
Wer die Stadt ein bisschen besser kennenlernen will, kann sich der kostenlosen Stadtführung anschließen, die von April bis Oktober jeden Samstag stattfindet. Egal ob bei der Führung oder alleine, wer einmal in Frankenberg ist, sollte unbedingt Ausschau nach den „Huckepackfiguren” halten – wir verraten nicht, wo sie sind. Die lustigen Figuren sind die märchenhaften Symbolfiguren der Stadt und scheinen zu symbolisieren, dass Frankenberg ein guter Ort für ausgelassene Feste war.
Märchenort Nummer 5: Kassel, Hessen
Willkommen in der Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße: Kassel. Die Stadt ist zum einen als Stadt der Brüder Grimm und zum anderen als die documenta-Stadt bekannt. Die documenta, die als die wichtigste zeitgenössische Kunstausstellung gilt, findet nämlich alle fünf Jahre in Kassel statt.
Neben Kunst, Natur und Entspannung locken auch die Brüder Grimm jedes Jahr zahlreiche Besucher nach Kassel. Von hier aus schrieben und veröffentlichten die Brüder einige ihrer einflussreichsten Werke wie die „Kinder- und Hausmärchen” oder das „Deutsche Wörterbuch”. Grimm-Liebhaber und alle, die es noch werden wollen, sollten unbedingt mal die GRIMMWELT Kassel besuchen. Dort sind u.a. die Handexemplare mit Notizen und Kommentaren der „Kinder- und Hausmärchen” ausgestellt. In der GRIMMWELT gibt es außerdem diverse Ausstellungen, Führungen und besondere Events wie Märchenlesestunden.
Märchenort Nummer 6: Göttingen, Niedersachsen
Eine weitere Stadt, in der man auf den Spuren von Wilhelm und Jacob Grimm wandeln kann, ist Göttingen. Die Brüder unterrichteten hier beide von 1829 bis 1837 an der Universität. Außerdem haben die beiden in Göttingen einige ihrer Werke fertiggestellt, darunter auch die dritte Auflage ihrer „Kinder- und Hausmärchen”.
Wahre Grimm-Fans sollten sich zum einen die Paulinerkirche und zum anderen die Goetheallee Nr. 6 einmal genauer ansehen. An beiden Orten sind Spuren der berühmten Brüder zu finden. In Göttingen steht übrigens auch die vermeintlich meistgeküsste Statue der Welt: das Gänseliesel. Früher war es gang und gäbe, dass neu eingeschriebene Studenten dem Gänseliesel einen Kuss gaben. Heutzutage sind es die Doktoranden – und das obwohl es offiziell verboten ist, das Mädchen zu küssen.
Märchenort Nummer 7: Hameln, Niedersachsen
„Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.” Nicht alle Märchen und Sagen haben ein solch friedliches Ende. An eine solcher Sagen, die kein gutes Ende nahm, werden Besucher an vielen Ecken in Hameln erinnert. Am 26.06.1284 soll dort nämlich der sogenannte Rattenfänger von Hameln 130 Kinder weggelockt und verschwinden lassen haben. Dieser hatte zuvor die Stadt von einer Rattenplage befreit und war anschließend nicht bezahlt worden. Um sich dafür zu rächen, entführte er alle Kinder, die mindestens vier Jahre alt waren.
Neben der Rattenfänger-Figur in der Innenstadt kann man in Hameln auch die eine oder andere Ratte entdecken. Einige davon sind in Form von bronzefarbenen Pflastersteinen in der ganzen Innenstadt verteilt. Es lohnt sich also in Hameln besonders auf seine Umgebung zu achten. Bei den wunderschönen Fachwerkhäusern und kleinen Gässchen kann man ja aber auch gar nicht anders.
Märchenort Nummer 8: Buxtehude, Niedersachsen
Maritimes Flair, romantische Fachwerkhäuser und zwei niedliche Tiere, die um die Wette laufen, erwarten Besucher im niedersächsischen Buxtehude.
Doch welche zwei Tiere liefen hier um die Wette? Der Hase und der Igel natürlich. Und das sieht man in der ganzen Stadt: Sei es bei Theateraufführungen, in Form von lieblichen Figuren, die in der Stadt verteilt sind, bei Souvenirs oder sogar bei Stadtführungen – an Has’ und Igel kommt hier keiner vorbei. In diesem Jahr findet in Buxtehude vom 25.11. bis zum 23.12. auch wieder das beliebte Internationale Märchenfestival statt.
Märchenort Nummer 9: Bremen
Denkt man an Märchen und Bremen, so fallen einem garantiert direkt vier Tierchen ein, die auf der Suche nach Glück nach Bremen gekommen sind. Die Rede ist natürlich von den berühmten Bremer Stadtmusikanten.
Abbilder von Huhn, Katze, Hund und Esel verstecken sich gleich mehrfach in Bremen. Die bekannteste Statue der vier ist die neben dem Bremer Rathaus. Doch wer genau hinsieht, kann sie unter anderem auch im Schnoor, am Brunnen des Handwerkshofs in der Böttcherstraße und natürlich auf zahlreichen Souvenirs entdecken.